Viele künftige Studierende haben die Sorge, mit einem Lehramtsstudium einen Fehler zu machen. Neben der Unsicherheit, ob Studium und Beruf passen geht hiermit vor allem die Sorge einher, dass es keine Möglichkeiten gibt, den Beruf zu wechseln. Die berufliche Zufriedenheit von Lehrerinnen und Lehrern variiert je nach Region, Schulform und individueller Erfahrung. Es gibt leider keine einheitlichen Daten zu deren beruflicher Zufriedenheit. Eine Studie des Deutschen Lehrerverbands aus dem Jahr 2020 ergab jedoch, dass rund 70% der befragten Lehrerinnen und Lehrer in Deutschland mit ihrer beruflichen Tätigkeit zufrieden sind. Allerdings gab es auch Kritikpunkte, wie z.B. eine hohe Arbeitsbelastung, mangelnde Unterstützung und Wertschätzung sowie ein zu niedriges Gehalt. Eine Umfrage der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) aus dem Jahr 2018 ergab, dass Lehrer in den meisten Ländern eine höhere Arbeitszufriedenheit als der Durchschnitt der Beschäftigten haben. Allerdings berichteten Lehrer auch hier von hohen Arbeitsbelastungen und einem hohen Stressniveau. Entgegen einer weit verbreiteten Meinung können Lehrerinnen und Lehrer verschiedene Karrieremöglichkeiten in Betracht ziehen, wenn sie nicht mehr in der Schule unterrichten wollen oder eine Veränderung suchen:
- Bildungsmanagement: Lehrer können in Führungspositionen in Schulverwaltungen, Bildungsministerien oder gemeinnützigen Organisationen arbeiten und an der Entwicklung von Bildungspolitik und -programmen beteiligt sein.
- Bildungsberatung: Lehrer können als Bildungsberater arbeiten und Schülern und Eltern bei der Wahl von Schulen oder Bildungsprogrammen helfen.
- Lehrbuch- und Unterrichtsmaterialien-Entwicklung: Lehrer können an der Entwicklung von Lehrbüchern, Lehrplänen und anderen Unterrichtsmaterialien beteiligt sein.
- E-Learning-Entwicklung: Lehrer können in der Entwicklung von Online-Lernprogrammen und E-Learning-Plattformen tätig sein.
- Lehrerfortbildung: Lehrer können als Ausbilder für Lehrer tätig sein und Schulungen und Fortbildungen durchführen, um das Wissen und die Fähigkeiten anderer Lehrer zu verbessern.
- Wissenschaftsjournalismus: Lehrer können auch als Wissenschaftsjournalisten arbeiten und in Zeitungen, Zeitschriften oder Online-Medien über Bildungsfragen und -themen berichten.
- Fachberatung: Lehrer können auch als Fachberater für Unternehmen oder Organisationen tätig sein, die im Bildungsbereich tätig sind.
- Non-Profit-Organisationen: Lehrer können auch bei Non-Profit-Organisationen tätig sein, die sich auf Bildung und Entwicklung konzentrieren. Hier können sie beispielsweise als Bildungsberater, Programmdirektor oder Projektmanager arbeiten.
Das Gehalt von Lehrern in Deutschland ist je nach Bundesland, Schulform, Erfahrung und Qualifikation unterschiedlich. Hier sind einige Beispiele für Durchschnittsgehälter von Lehrern in Deutschland:
- Grundschullehrer: Das durchschnittliche Bruttogehalt von Grundschullehrern liegt in Deutschland zwischen 3.300 und 4.100 Euro pro Monat.
- Sekundarstufe I und II: Das durchschnittliche Bruttogehalt von Lehrern an weiterführenden Schulen (Sekundarstufe I und II) liegt in Deutschland zwischen 3.500 und 5.000 Euro pro Monat.
- Berufsschullehrer: Das durchschnittliche Bruttogehalt von Berufsschullehrern liegt in Deutschland zwischen 3.900 und 5.300 Euro pro Monat.