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Sophie, 3. Semester Charité Berlin

 

Wie alt bist du und wo studierst du in welchem Semester Human- bzw. Zahnmedizin?

25, Charité Berlin aktuell das 3. Semester hinter mich gebracht

 

Warum hast du dir ausgerechnet diese Uni ausgesucht?
Ich habe es mir nicht ausgesucht, Berlin war auf dem letzten Platz meiner Liste. Mit einem 2,1 er Abi und 6 Jahren Warten nimmt man was, man bekommt. Mittlerweile bin ich aber sehr froh in Berlin gelandet zu sein

 

Was zeichnet deine Universität und deren Studiengang der Zahn- bzw. Humanmedizin besonders aus?
Modellstudiengang -> viel Praxisbezug, Untersuchungskurse bereits ab dem 1. Semester: viel Patienten Kontakt

POL (Problemorientiertes Lernen) -> Veranstaltung in Kleingruppe mit Fallbeispiel: Diskussion über den Fall, Eigene Lernziele festlegen -> Studierende setzen Fokus

Viele Veranstaltungen in Kleingruppen -> Familiär

KIT (Kommunikation, Interaktion und Teamarbeit) -> mit Schauspielern als Simulationspatienten, Kommunikative Fähigkeiten werden geschult

Viele Auslandsprogramme

 

Wenn du dich an den Studienbeginn erinnerst: Was war besonders schwer, bzw. besonders unangenehm?
(Nicht nur in puncto Studium, sondern vielleicht auch bedingt durch den Umzug in ein neues Umfeld…)

Corona: alles online, es gibt sehr viele verschiedene online Plattformen, auf denen man ich erstmal zurechtfinden muss; Schwierigkeiten im Lockdown Leute kennen zu lernen, keine Ersti-Woche

 

Was sind deiner Meinung nach die besonderen Stärken und die besonderen Schwächen deiner Universität, bzw. der medizinischen Fakultät?

Schwächen: Päpkurs: sehr viel Selbststudium, im Saal direkt wird viel Theorie vermittelt, nicht wie in anderen Unis Vorlesungen vorab

Stärke: Definitiv der Modellstudiengang: Praxisbezug ab dem 1. Semester, kein „richtiges“ Physikum, nur eine MC am Ende des Semesters

 

Wie gut oder schlecht war bei dir die Lehre in den Anfängen der Corona-Zeit organisiert?

Für das erste Coronasemester war es super organisiert, Kleingruppenlehre war möglich, jede VL online aufgezeichnet, Seminare haben im ersten Semester mit 80 Leuten über Teams stattgefunden. Im 3. Semester haben Sie die Teilnehmerzahl für Seminare dann auf die normale Gruppengröße von 20-30 reduziert

 

Hast du schon einen Plan für den weiteren Studienverlauf?
Doktorarbeit auf jeden Fall, Famulatur in Südamerika(dafür muss ich jetzt erstmal einen Spanischkurs belegen), Facharzt später: Pädiatrie, habe vorher schon Ausbildung zur Kinderkrankenschwester gemacht und arbeite jetzt auch neben dem Studium in der Kinderklinik

 

Wie ist das Studentenleben in deiner Stadt? Wie teuer ist das Wohnen und die Lebenshaltung? Gibt es hier besondere Tipps?
Sehr viel vom klassischen Student*innen-Leben habe ich noch gar nicht mitbekommen, da ich direkt mit Corona angefangen habe zu studieren, aber:

Wohnen schon ziemlich teuer: Moabit, Friedrichshain, Prenzlauer-Berg sind tolle Viertel zum Wohnen; alles außer Spandau

Essen gehen ist günstig, v.a. wenn man mal weg von den Touri-Regionen geht: Bergmann-Kiez, Simon-Dachstraße, alles um das Ostkreuz herum

 

Wie und wo vertreibst du dir deine freie Zeit, wenn mal welche übrig ist? Was sollte man in deiner Studentenstadt nicht verpassen?
Der Vorteil vom Modellstudiengang: man hat verhältnismäßig viel Freizeit:)

Konzerte, Poetry-Slams, Museen, Ausstellungen, alle treffen sich in Parks mit Getränken vom Späti um die Ecke, Späti-Kultur allgemein, Chillen im Sommer an den vielen verschiedenen Seen in Berlin

 

Gibt’s noch weitere Dinge, die du angehenden Medizinstudenten und Studienanfängern gern mit auf den Weg geben würdest?

Nehmt den Modellstudiengang, wenn möglich und stresst euch nicht, es gibt auch noch ein Leben außerhalb des Studiums und genießt die Stadt, in der ihr studiert, vorher Pflegepraktikum machen, so habt ihr die ersten Semesterferien komplett frei