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Ende 2017 hat das Bundesverfassungsgericht die Vergabeverfahren für die Studiengänge in der Humanmedizin für teilweise verfassungswidrig beurteilt.
Die Reformierung des Verfahrens zur Umsetzung des Urteils soll laut Frist des Bundesverfassungsgerichtes bis zum 31.12.2019 erfolgen. Die Kultusministerkonferenz, welche für die Umsetzung verantwortlich ist, hat jetzt in einer Pressemitteilung die grundlegenden Veränderungen bekannt gegeben. Parallel hat die KMK verkündet, dass es aufgrund der Anforderungen in der technischen Umsetzung eine Übergangszeit geben wird in der zwar die Anforderungen aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts umgesetzt werden, jedoch die elektronische Abwicklung improvisiert wird.
Die Neuerungen sind wie folgt geplant:

  1. Die Abiturbestenquote für 20% der Studienplätze bleibt unverändert bestehen. Allerdings wird ein Prozentrangverfahren eingeführt, um die Abiturleistungen in den Ländern vergleichbar zu machen.
  2. Die Wartezeitquote wird durch eine Talentquote ersetzt. Wie diese aussieht ist momentan unklar. Im Gespräch ist eine Bonierung von Wartezeit, um Langzeitwartenden gerecht zu werden.
  3. Die AdH-Quote wird sich dahingehend verändern, dass neben der Abiturnote mindestens zwei weitere eignungsbasierte Kriterien in die Auswahlentscheidung einbezogen werden müssen. Welche Änderungen sich hier konkret ergeben ist noch nicht ganz klar. Sicher ist, dass Standorte, welche bislang nur nach der Abiturnote auswählen, ihre Verfahren bald ändern werden oder bereits geändert haben.

 

Mit der Bewerberklasse ins Medizinstudium

Wir davon aus, dass es in den kommenden Jahren zu Turbulenzen kommen wird bis sich hoffentlich transparente und faire Verfahren etablieren. Es gibt zwei sehr positive Aspekte in der Ankündigung, über die wir uns sehr gefreut haben: Zum einen ist damit zu rechnen, dass den Bewerbern, die bereits lange auf einen Studienplatz warten eine Möglichkeit gegeben wird, die gesammelte Wartezeit für die Bewerbung einzubringen und zum anderen wird die Abiturnote in ihrer Bedeutung zunehmend geschwächt.
Es bleibt spannend.
Pressemitteilung der Kultusministerkonferenz: www.kmk.org/