Rebecca, Staatsexamen Uni Hamburg
Wie alt bist du und wo studierst du in welchem Semester Human bzw. Zahnmedizin?
Ich bin 26 Jahre alt und habe im Januar 2021 mein Studium der Zahnmedizin an der Universität Hamburg abgeschlossen.
Warum hast du dir ausgerechnet diese Uni ausgesucht?
Hamburg als Studienort war dank des HAM-Nat meine einzige Chance auf einen Studienplatz und ich bin überglücklich, dass ich hier studieren durfte. Von der Uniklinik hatte ich zwar noch nicht viel gehört, aber es war schon immer mein Traum, in dieser wunderbaren Stadt zu leben und ich fühle mich hier noch immer sehr wohl.
Was zeichnet deine Universität und deren Studiengang der Zahn- bzw. Humanmedizin besonders aus?
Modellstudiengänge iMed bzw. iMedDent (ich selbst habe aber komplett im Regelstudiengang studiert, daher kann ich dazu leider nicht viel sagen).
Was ist deine schönste Erinnerung an den Studienstart?
Die Ersti-Woche, das gemeinsame Herummanschen mit Gips und Alginat im Labor und viele neue Leute kennen zu lernen.
Was sind deiner Meinung nach die besonderen Stärken und die besonderen Schwächen deiner Universität, bzw. der medizinischen Fakultät?
Auf dem Campus des UKE herrscht eine angenehme und freundliche Atmosphäre. Vor allem in den vorklinischen Fächern unterrichten sehr nette und faire Dozenten und Dozentinnen, die ein produktives Lernklima schaffen. Auch der Umgang der Studierenden untereinander ist von Hilfsbereitschaft und Kollegialität geprägt, besonders semesterübergreifend. Ältere Studierende stehen den jüngeren zur Seite, sei es, um Informationen zur idealen Vorbereitung auf Klausuren auszutauschen oder Tipps für praktische Übungen zu geben. Mit Studierenden aus anderen Fächern, auch der Humanmedizin, hat man als Zahni am UKE so gut wie keine Berührungspunkte. Das wird sich aber voraussichtlich mit der Umstrukturierung im Rahmen der Umsetzung der neuen zahnärztlichen Approbationsordnung ändern.
Auf dem Gelände des UKE befindet sich die „Villa“, ein Gebäude, das den Studierenden zur freien Verfügung steht. Hier werden unter anderem Fachschaftstreffen abgehalten und regelmäßig VillaBar-Abende veranstaltet, um Kommilitonen besser kennen zu lernen und dem Stress des Uni-Alltags ein wenig zu entfliehen.
Auf dem Campus befindet sich außerdem ein gemütliches Bistro, in dem man sich in einer kurzen Pause zwischen zwei Veranstaltungen verpflegen oder auch zum Kaffee trinken treffen kann. Die Mensa bietet neben einer Dachterrasse, die in sommerlichen Pausen zum Sonne tanken einlädt, auch eine Pizzeria für den Fall, dass einem die Auswahl an mehreren Menüs und der Pasta- und Salatbar mal nicht zusagt.
Wie gut oder schlecht war bei dir die Lehre in den Anfängen der Corona-Zeit organisiert?
Die Umstellung auf Online-Lehre wurde recht schnell umgesetzt und war, vor allem im Hinblick auf die Vorbereitung auf das Examen, sehr hilfreich. Auch das Examen 2020 konnte mit Patienten und in Präsenz unter strengen Hygienevorschriften stattfinden.
Hast du schon einen Plan für den weiteren Studienverlauf?
Ich habe mir nach dem Examen eine 5-monatige Auszeit genommen, in der ich ein wenig an meiner Doktorarbeit gearbeitet habe. Nun arbeite ich als Assistenzzahnärztin in einer Praxis in der Nähe von Hamburg, und zwar fürs erste in Teilzeit, um weiterhin genug Zeit für die Promotion zu haben.
Wie ist das Studentenleben in deiner Stadt? Wie teuer ist das Wohnen und die Lebenshaltung? Gibt es hier besondere Tipps?
Ich hatte ca. 1400€ im Monat zur Verfügung und bin damit gut ausgekommen. Die Anschaffungskosten für die technischen Kurse sind vor allem in den ersten Semestern recht hoch (ca. 1000€ im ersten Semester, einige hundert Euro jeweils in den folgenden vorklinischen Semestern), das ist aber meines Wissens in den meisten Städten so. Es empfiehlt sich, einen „Koffer“ mit dem üblichen Allerlei gebraucht zu kaufen, hierfür gibt es zu Beginn des 1.Semesters einen Zahni-Flohmarkt. An anderen Standorten gibt es sowas wie Leihangebote für Laborzubehör (Freiburg z.B.) und Instrumente, das ist in Hamburg nicht der Fall. Dafür muss man sich hier jedoch keinen eigenen Artikulator anschaffen.
Wie und wo vertreibst du dir deine freie Zeit, wenn mal welche übrig ist? Was sollte man in deiner Studentenstadt nicht verpassen?
Das Leben außerhalb des Studiums lässt sich in der norddeutschen Metropole abwechslungsreich gestalten; dank der mannigfaltigen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung findet hier jeder garantiert seinen optimalen Ausgleich zum Studium. Der Hochschulsport bietet ein großes Angebot an Kursen an. Neben Fitness- und Tanzkursen, Mannschaftssport, Acro-Yoga oder Quidditch gibt es – wie könnte es für eine Stadt an Elbe und Alster anders sein – eine Menge Angebote im Bereich Wassersport.
Auch das kulturelle Angebot ist facettenreich. Im Sommer sind der Elbstrand, das Schanzenviertel und zahlreiche Parks prädestiniert dazu, das studentische Leben in vollen Zügen zu genießen. Da verzeiht man auch gern den ein oder anderen Schmuddelwedda-Tag!
Gibt’s noch weitere Dinge, die du angehenden Medizinstudenten und Studienanfängern gern mit auf den Weg geben würdest?
Lasst euch bloß die Medimeisterschaften nicht entgehen!! 😉